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Pseudopelade Brocq

Von mehreren Dermatosen, die im 19. Jahrhundert von dem bekannten Französischen Dermatologen Louis-Anne-Jean Brocq (1856-1928) individualisiert wurden ist vielleicht nur die Pseudopelade mit seinem Eponym bis heute bekannt geblieben. Brocq studierte vor der Humanmedizin Zoologie. Nach einem Aufenthalt an der Berliner Charité entschied er sich unter dem Einfluss von seinem Lehrer Vidal für die Dermatologie. Eine Anstellung im renommierten Hôpital St. Louis erfolgte erst 1905. Zusammen mit Besnier, Fournier und Darier und Sabouraud zählt er zu den fünf grossen Dermatologen der Französischen Schule.

Die Pseudopelade stellt im Gegensatz zur “pelade” (von peler französisch : enthaaren, schälen ; wird im deutschen in Ermangelung einer anderen Benennung als kreisrunder Haarverlust bezeichnet) einen vernarbten unregelmässig konfigurierten fleckförmigen Haarverlust dar. Typisch ist ein linearer Verlauf im Scheitelbreich mit zweigartiger Ausdehnung und unscharfer Abgrenzung. Die Streitfrage ob dieser von einer vorhergehenden Pathologie anzusehen ist wird noch immer diskutiert. Es scheint aber doch so zu sein, dass eine nicht entzündliche Form vorkommt, die von den sekundär vernarbenden Zuständen abzutrennen ist.

 

 

Harms M. Dermatologica Helvetica (www.dermatologicahelvetica.com)